Blogeintrag: Ich bin keine Mama
Ich bin keine Mama.
Und doch habe ich viele Kinder.
Erwachsene Kinder.
In meiner Zeit als Therapeutin - dann als Coach - durfte ich unzählige Kinder trösten, halten, ihnen sagen, dass sie genug sind, ihre Wut aushalten, sie tiefer verstehen und kennenlernen.
Mein Muttersein in diesem Leben ist anders als ich ursprünglich geplant habe.
Und es ist gut so.
Die Zeit und den Raum zu haben, immer wieder „neue Kinder“ aufzunehmen, neue Kunden, sie „groß werden zu sehen“ – sie zu integrieren, damit der Erwachsene dahinter stärker und souveräner werden kann.
Das ist eine erfüllende Lebensaufgabe.
Das ist meine Mission.
In der Kinder- und Jugendpsychotherapie wird das Konzept von „Ego-States“ mit einem Tisch symbolisiert.
Am Kopf des Tisches sitzt der Erwachsene.
Der König des Tages.
Und um den Tisch sitzen die einzelnen Kind-Anteile.
Es gibt Kind-Anteile, deren Bedürfnisse befriedigt wurden.
Und dann gibt es Kind-Anteile, die „nicht gesehen wurden“.
Die beschämt wurden oder beschimpft wurden, für das, was sie grad fühlten oder taten.
Das sind die Anteile, die „abgekoppelt“ sind.
Die wir, werden sie angespielt, getriggert, nicht „kontrollieren“ können.
Wutanfälle sind ein Ausdruck davon.
Wir halten sie nicht an den Händen.
Sie sind nicht mit dem Erwachsenen in Verbindung.
Sie sind traumatisiert.
Diese Kinder wollen im wahrsten Sinne des Wortes an die Hand genommen werden.
Sie wollen gesehen und verstanden werden.
Wenn das geschieht, entsteht ein Tisch als Sinnbild für die Identität, an dem sich alle an der Hand halten.
Dann sind alle Ressourcen aktiv.
Das Ergebnis:
Eine integrierte Persönlichkeit entsteht.
Wenn das geschieht, ist Trauma geheilt.
Dann sind wir in der Lage unser Potenzial voll zu leben.
Ganz ohne Härte.
Zusammengefasst:
Ich bin gerne Mama.
Mama für erwachsene Jungs, die von ihrer echten Mama oder Papa nicht ausreichend geliebt wurden.
#Mama #auf #Zeit